Berta Zuckerkandl (1864-1945)
Almas Freundin
Berta Szeps-Zuckerkandl war eine der bemerkenswertesten Persölichkeiten
der
Wiener Gesellschaft während der letzten Jahrzehnte der Donaumonarchie,
bis hinauf in die dunkelsten Stunden der Geschichte im Zweiten Weltkrieg.
Auf Grund der einmaligen Position ihres Vaters Moriz Szeps, Chef
des "Neuen Wiener Tagblattes" und engster Berater des
unglücklichen Kronprinzen Rudolf, waren für sie Beziehungen
innerhalb der europäischen High Society geschaffen worden.
Die Heirat mit Emil Zuckerkandl, einem berühmten Anatomen der
Wiener Schule, öffnete ihr die Tür in die Welt der Wissenschaft.
Berta Zuckerkandl war fast ein halbes Jahrhundert lang schriftstellerisch,
journalistisch und literarisch tätig, ihre wahre Liebe galt
jedoch der modernen Kunst. Ihr Salon war Treffpunkt zahlreicher
Künstler, Literaten und Wissenschaftler, der Bogen ihrer Freunde
erstreckte sich von Rodin, Klimt, Hoffmann, Mahler bis zu Max Reinhardt.
Bei einem der seltenen Anlässe, bei denen Gustav Mahler an
solchen gesellschaftlichen Ereignissen teilnahm, lernte er im November
1911 in Berta Zuckerkandls Salon die tadtbekannte Schönheit
Alma Schindler kennen, verliebte sich auf der Stelle in sie und
heiratete sie wenige Monate später. Berta Zuckerkandl war über
lange Jahre Almas engste Freundin, der diese nicht nur ihre Begegnung
mit ihrem ersten Mann verdankt.
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